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Ablenkung
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Die große Ablenkung (Ein offener Brief an die Welt)

 

Lies are news, truth is obsolete“ Spider Jerusalem

 

Ich habe das Zitat einer fiktiven Figur bewusst gewählt, denn wir leben in einer Fiktion. Wir werden abgelenkt, in die Irre geführt. Man präsentiert uns Probleme und die dafür vorgefertigten Lösungen. Sie werden präsentiert von Menschen, die uns einen einfachen Weg aus den großen Herausforderungen dieser Zeit versprechen. Viele dieser 'Probleme' entpuppen sich als Illusionen, die uns von realen, drängenderen Bedrohungen ablenken sollen. Sie dienen ausschließlich dazu, die wahren Herausforderungen vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Glaubt man den Massenmedien, so haben wir es mit zwei zentralen Problemen zu tun, die unsere Existenz bedrohen: Corona und der Klimawandel. Interessanterweise scheinen es jedoch eher die verordneten Maßnahmen gegen diese Probleme zu sein, die unsere Existenz in Frage stellen und uns das Leben schwer machen.

Und so wurde das komplexe Thema des Klimawandels auf einen einziges zentrales Wirkmodell reduziert: das CO2. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass ausgerechnet jenes Molekül, auf dem alles Leben auf unserem Planeten basiert, nun primär verteufelt wird. Man will es gar komplett aus der Luft entfernen. Das Ergebnis, im Falle eines Erfolges, wäre das Absterben jeder Grünpflanze. Genauso gut könnte man den Sauerstoff verteufeln, weil er doch ein so korrosives und zerstörerisches Gas sei. Ohne Sauerstoff kein Rost, keine Verbrennung: Problem gelöst. Nur gut, dass noch niemand auf diesen Zug aufgesprungen ist. Aber da jedes Lebewesen dazu verdammt ist, Sauerstoff ein- und Kohlendioxid auszuatmen, käme es nicht überraschend, wenn das Luftholen eines schönen Tages besteuert würde.

Natürlich ist und war es nie eine gute Idee, auf Teufel komm' raus Öl und Kohle zu verbrennen. Nur ist das Kohlendioxid dabei die kleinste unserer Sorgen. Spielen wir den Gedanken im Kopf einmal durch. Fangen wir einfach mit den bösen Rindern an, die doch so viel Methan produzieren sollen. Wird dieses Methan oxydiert, also verbrannt, entsteht im Idealfall ausschließlich Kohlendioxid und Wasser. Wo liegt also das Problem? Die Pflanzen jedenfalls wird es freuen. Denn haben wir nicht alle im Biologieunterricht gelernt, das Grünpflanzen mit Sonnenlicht, aus Kohlendioxid und Wasser, Zucker und Sauerstoff erzeugen? Wie gewöhnlich steckt der Teufel im Detail oder in dem, was man eine unsaubere Verbrennung nennt. Wir wollen dabei erst gar nicht von all den tückischen Additiven anfangen, mit denen wir unsere Brennstoffe im Laufe der Zeit so versetzt haben, aber ich erinnere an Blei, Schwefel und den damit einhergehenden sauren Regen.

Manche sagen nun, das Problem begänne dort, wo der Verbrennungsprozess zu heiß wird und der Stickstoff in der Luft zu reagieren beginnt: Stichwort Stickoxide. Andere behaupten allerdings, es gäbe noch gar keinen Beweis, das diese Stickoxide gefährlich seien, aber vielleicht hat man auch nicht genau genug hingesehen.

Mit dem genau Hinsehen ist das überhaupt so eine Sache. Womit wir bei Thema Nummer zwei wären: das ebenso tödliche wie allgegenwärtige Coronavirus. 'Follow the science', sagte man uns. Hüte dich vor falschen Propheten, sagte man uns, um danach jede wissenschaftliche Studie zu ignorieren, die versuchte, das Phänomen Corona ernsthaft und gelassen anzugehen. Und so wurde aus der alljährlichen Grippesaison eine nicht enden wollende Pandemie.

Oh ja, wird haben Probleme mir unserem Gesundheitssystem, aber nicht wegen Corona. Und sicher, unserer Umwelt geht es nicht gut, aber das liegt nicht am Kohlendioxid. Wir haben eine Menge wirklich drängende Probleme, doch für die gibt es kein mediales Echo. Wir haben viel Gerede, alles wird regelrecht zerredet, aber wir haben keinen zielführenden Dialog. Wir haben NGO's, aber keine Organisationen, die die Dinge anpacken. Wir haben Aktivisten, sogar eine Unmenge an Klimaaktivisten, aber niemand wird wirklich aktiv.

Und ich muss ihnen sagen: Ich habe es satt. Ich will dem Rauschen im Blätterwald nicht länger zuhören. Ich möchte über Lösungen diskutieren, möchte von Wissenschaftlern hören, die echte Probleme angehen. Ich möchte Aktionen organisieren, die wirklich helfen. Ich möchte mich mit Gleichgesinnten koordinieren und an Projekten arbeiten. Ich möchte jetzt handeln.

Dafür ist eine gemeinsame Plattform von Nöten. Wir brauchen Organisationsstrukturen außerhalb der üblichen NGO's, die auch nur die offizielle Legende befördern. Wir brauchen projektorientierte Stiftungen und Vereine, die unser Handeln bündeln und koordinieren. Ich weiß nicht, ob das innerhalb des bestehenden Systems möglich sein wird, aber wir müssen es wenigstens versuchen.

Was sind denn nun die drängenden Probleme unserer Zeit? Mit Sicherheit die fehlende Nachhaltigkeit. Die Müllberge der Wegwerfgesellschaft, die geplante Obsoleszenz, sie sind eine real wachsende Bedrohung für unsere Existenz. Wir produzieren zu viele Dinge direkt für die Tonne. Daran haben Kunststoffe einen sehr großen Anteil. Plastik erstickt nicht nur unsere Flüsse und Ozeane, es findet sich mittlerweile als Mikroplastik auch in Mineral- und Trinkwasser, zusammen mit seinen Inhaltsstoffen und Abfallprodukten. Darunter zählen auch die Weichmacher, wie zum Beispiel das hormonaktive Bisphenol A, das in die Stoffwechselprozesse vieler Säugetiere eingreift. Dazu kommen Schwermetalle, Überdüngung und Pflanzenschutzmittel, von denen viele Unkrautvernichtungsmittel oder allgemein Pflanzengifte sind, wie beispielsweise Glyphosat. Gerade Glyphosat kann über die Flüsse ins Meer eingebracht werden und dort das Phytoplankton bedrohen, das für circa 60 Prozent des Sauerstoffs in unserer Atemluft verantwortlich ist. So könnte sich durch einen pfleglichen Umgang mit den Weltmeeren das Problem mit dem Kohlendioxid von ganz allein lösen.

Nur sind wir leider von diesem pfleglichen Umgang mit der Natur und den uns zu Verfügung stehenden Ressourcen noch weit entfernt. Wir nutzen viele Dinge im Übermaß oder zur falschen Zeit am falschen Ort. Ein krasses Beispiel dafür sind Antibiotika in der Tiermast, die wiederum auch die Gewässer belasten und über die Nahrungskette auch zum Menschen gelangen, wo sie zu gefährlichen Resistenzen führen können. Für eine ganze Reihe medikamentenresistenter Keime gibt es nur noch wenige wirksame Therapien. Und wenn wir nun schon begonnen haben, Grippewellen zu Pandemien zu erklären, warum kümmert sich dann bitte niemand um Krankenhauskeime, die schon weit mehr Menschenleben gefordert haben als es Corona je könnte.

Ich würde sie gerne einladen, Teil der Lösung zu werden statt Teil des Problems zu sein. Aber ich stehe, wie viele andere auch allein. Wir wurden durch das Prinzip 'Teile und Herrsche' bewusst vereinsamt. Es wird Zeit, uns wieder zu organisieren und die Dinge anzupacken, jenseits von Lippenbekenntnissen und werbewirksamen Greenpeace-Aktionen. Warten wir nicht länger auf korrupte Politiker und falsche Philanthropen. Ich bin bereit. Sind sie es auch?

 

M.T. Weber

 

 

PS: Ich hatte diesen Artikel an diverse Newsportale gemailt und nie eine Rückmeldung erhalten.

 

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